Wehrlos, wehrloser, GroKo

Lotte Laloire hat Ideen, wie Frauen vor Gewalt geschützt werden können

  • Lotte Laloire
  • Lesedauer: 1 Min.

Warum formieren sich keine Bürgerwehren, um gewalttätige Männer zu stoppen? Vielleicht, weil dann besorgte Bürger ihre Mistgabeln gegen sich selbst richten müssten. Vielleicht, weil 78 000 Deutsche, die Frauen schlagen, das Land nicht so beunruhigen wie 700 islamistische Gefährder. Natürlich ist Selbstjustiz keine Lösung, doch etwas muss sich ändern. Jede dritte Frau erleidet in ihrem Leben Angriffe. Und jede Betroffene beweist mehr Stärke als die Große Koalition mit ihren Lippenbekenntnissen. Jetzt verspricht Frauenministerin Franziska Giffey (SPD) einen Rechtsanspruch auf Schutz im Frauenhaus. Dabei bringen theoretische Ansprüche allein nichts, wie man schon beim Thema Kitaplätze gesehen hat.

In der Praxis wäre wichtiger: die 14.500 fehlenden Plätze in Frauenhäusern zu schaffen. Geflüchteten Gewaltbetroffenen einen Aufenthaltstitel gewähren. Finanzierungschaos beenden, damit bisher Ausgeschlossene wie Studentinnen Zugang zu den Schutzräumen erhalten. Prävention für Männer anbieten. Die Polizei sensibilisieren, damit sie Hinweisen gründlicher nachgeht. Und die Istanbul-Konvention einhalten. Deren Vorgaben lassen sich abhaken wie eine To-do-Liste. Das sollte selbst die schwächste Koalition hinbekommen. Dann geht es auch ohne Bürgerwehr.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Dazu passende Podcast-Folgen:

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal