Mietendeckel braucht sehr schnell eine juristische Klärung

Martin Kröger über die Debatte zur Regulierung der Mieten

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Zu gerne wird von den Gegnern des Mietendeckels dessen Verfassungsmäßigkeit angezweifelt. In der Debatte gilt dann allerdings wie immer: zwei Juristen, drei Meinungen. Am Ende werden die Verfassungsgerichte bewerten, ob der Mietendeckel der Verfassung entspricht oder eben nicht. Eine schnelle Klärung dieser Frage wäre deshalb für alle Beteiligten von großer Wichtigkeit. Insofern kann man sich nur ein schnellstmögliches Urteil dazu wünschen.

Bis dahin erübrigen sich aber auch alle Was-wäre-wenn-Diskussionen. Natürlich wird der Senat zum jetzigen Zeitpunkt nicht öffentlich einen Plan B diskutieren. Das würde so aussehen, als wenn die Regierung von ihrem Vorhaben nicht 100-prozentig überzeugt wäre.

Fakt ist, und das gerät inzwischen viel zu häufig aus der Debatte, dass die Angebotsmieten in Berlin in den vergangenen Jahren quasi explodiert sind. Auch im Bestand sind sie gestiegen. Durch alle Maßnahmen der vergangenen Jahre - Mietpreisbremse, Zweckentfremdungsverbot und Neubau - wurde diese Entwicklung nicht gestoppt. Zu handeln war deshalb das Gebot der Stunde. Denn was nützen den Mieterinnen und Mietern die schönsten Sonntagsreden vom Neubau, wenn die Immobilienfirmen gar nicht bauen, sondern lieber mit den Grundstücken spekulieren. Es musste was passieren.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.