In Senegal geht es voran

(Mehr) Mitbestimmung beim Ressourcenschutz

  • Marie von Schlieben, Weltfriedensdienst e. V.
  • Lesedauer: 2 Min.

Dürren, illegale Abholzung und Überweidung - die natürlichen Ressourcen, die die Lebensgrundlage für die lokalen Gemeinschaften bilden, schwinden. Die Folgen des Klimawandels verschärfen diese Situation noch. Besonders im Südosten Senegals, wo Land- und Weidewirtschaft die Haupteinnahmequellen darstellen, sind diese Auswirkungen in den ärmsten Haushalten am deutlichsten zu spüren. In den Gemeinden von Koussanar und Ndoga Babacar können die Familien ihren Nahrungsbedarf nur noch sechs bis sieben Monate im Jahr durch die eigene Produktion abdecken - für den Rest der Zeit drohen Hunger und Mangelernährung, die die Kinder am schlimmsten treffen.

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, arbeitet die senegalesische Nichtregierungsorganisation Enda Pronat zusammen mit dem Weltfriedensdienst seit Anfang 2019 in der Gemeinde Ndoga Babacar. Sie unterstützt Bürgermeister und Familien dabei, einen Weg zu finden, wie die natürlichen Ressourcen auf nachhaltige Weise genutzt werden können. Gemeinsam mit Experten zum Ressourcen-Management hat Enda Pronat Sensibilisierungs-Workshops in 26 Dörfern mit lokalen Moderatoren organisiert und dabei über 1300 Menschen erreicht. In den Workshops lernen die Bürger*innen, wie sie sich selbst engagieren und ihre Ressourcen nachhaltiger nutzen können, und zwar in Abstimmung mit allen Nutzer*innen. Gleichzeitig hat Enda Pronat in vier Dörfern Alphabetisierungsklassen eingerichtet, in denen auch Umweltschutz vermittelt wird. Enda Pronat erreichte durch lokale Radiosendungen ein größeres Publikum, um dieses für den Schutz der lokalen Ressourcen zu sensibilisieren. Dies alles sind wichtige Schritte hin zu einer nachhaltigeren Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Anpassung an künftige Folgen des Klimawandels.

Das Hauptproblem bleibt nach wie vor bestehen: Es müssen Alternativen gefunden werden, um die Existenzgrundlagen der Familien in den Dörfern langfristig zu sichern. Die landwirtschaftliche Produktion kann nur verbessert werden, wenn genügend Saatgut und Gerätschaften zur Verfügung stehen und der Zugang zu Wasser gesichert ist, um Hunger und Armut wirksam zu bekämpfen. Helfen Sie mit!

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