Lastenräder sind schwer im Kommen

  • Jordan Raza
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Kinder zur Kita bringen, Kisten transportieren oder die Kommode vom Möbelhaus mitnehmen - das alles ist mit dem Lastenrad möglich. Der Berliner Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) bezeichnet die sogenannten Cargo-Bikes als wichtigen Baustein für eine Stadt mit weniger Autoverkehr. »Sie entzerren die Straßen und sorgen für bessere Luft«, heißt es.

2018 startete der ADFC Berlin das ehrenamtliche Projekt »Freie Lastenräder« (»fLotte«), bei dem Bürger Lastenräder zum Verleih bereitstellen können. Mittlerweile beteiligen sich sechs Bezirke mit jeweils zehn eigenen Fahrrädern an dem Projekt. Bis zum Frühjahr 2020 soll sich die Flotte aus privaten und von den Bezirken finanzierten Rädern auf 120 erhöhen, sagte Sprecher Thomas Büermann. »Wenn sich die Entwicklung des letzten Jahres fortsetzt, werden bis Ende 2020 etwa 15 000 Menschen bei der fLotte registriert sein.« Aktuell seien etwa 9500 Teilnehmer angemeldet.

Das Lastenrad-Projekt wird aus Mitteln des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms »BEK 2030« der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz unterstützt, teilte eine Sprecherin von Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) mit. Zusätzlich habe die Senatsverwaltung im November berlinweit Vorgaben für Lastenradparkplätze vorgelegt. Seitdem können die Bezirke in allen Straßen bis Tempo 30 Autoparkplätze in Lastenrad-Stellplätze umwandeln.

Das 2018 beschlossene Berliner Mobilitätsgesetz gibt dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) sowie Rad- und Fußverkehr Vorrang vor dem Autoverkehr. Dieser soll zurückgedrängt werden. Lastenräder seien dabei ein wichtiger Baustein, heißt es.

Dem ADFC Berlin geht die Verkehrswende indes nicht schnell genug. »Es fehlt Personal, Planungs- und Bauprozesse sind langsam und ineffizient«, sagte Sprecher Nikolas Linck. Er verlangt vom Senat, seine Versprechen konsequenter umzusetzen. dpa

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