+++ Zahlen & Fakten +++

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Mehr Menschen in Lohn und Brot

In Deutschland nimmt die Zahl der Erwerbstätigen weiter zu. Im Jahresdurchschnitt 2019 gingen rund 45, 3 Millionen Menschen in der Bundesrepublik einer Arbeit nach, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Damit waren etwa 402 000 Personen (0,9 Prozent) mehr beschäftigt als im Vorjahr. Im Jahr 2018 hatte die Zuwachsrate noch 1,4 Prozent betragen. Damit setzt sich der seit 14 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit weiter fort, allerdings mit abgeschwächter Dynamik.

In den Dienstleistungsbereichen nahm die Zahl der Erwerbstätigen am stärksten zu: Sie stieg um 319 000 (+1 Prozent). Im produzierenden Gewerbe erhöhte sich die Zahl um 59 000 (+0,7 Prozent). Im Baugewerbe betrug der Anstieg laut Statistikamt 36 000 Personen (+1,4 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei gab es dagegen 12 000 Erwerbstätige (+2 Prozent) weniger als 2018.

Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter anstieg, war die Zahl der geringfügig und prekär Beschäftigten rückläufig, Die Zahl der Selbstständigen sank um 73 000 (+1,7 Prozent) auf 4,15 Millionen.

Arbeit an Sonn- und Feiertagen

Im vergangenen Jahr haben 7,1 Millionen Beschäftigte an Sonn- und Feiertagen gearbeitet. Das waren 18,8 Prozent aller Angestellten, wie aus einer Antwort des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Der Großteil der Betroffenen - rund 4,7 Millionen Menschen - arbeitete sogar ständig oder regelmäßig sonn- und feiertags.

Im Jahr 1995, so weit reicht den Angaben nach die Statistik zurück, lag der Anteil der Sonn- und Feiertags-Beschäftigten etwas niedriger, nämlich bei 18,2 Prozent. 2011 waren 26 Prozent und damit mehr als jeder Vierte von Sonn- und Feiertagsarbeit betroffen.

Diskriminierung am Arbeitsplatz nimmt zu

Bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat sich die Zahl der Meldungen von Ausgrenzungen seit 2010 verdoppelt. Das geht aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums hervor. 2018 registrierte die Stelle demnach insgesamt 4216 Fälle von Diskriminierung. 2019 habe sich der Trend fortgesetzt: Bis Ende Oktober gingen den Angaben zufolge 3533 Meldungen bei der Antidiskriminierungsstelle ein. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2016 waren es 2181.

Die meisten Menschen melden laut dem Bericht Fälle, weil sie wegen ihrer Herkunft ausgegrenzt worden seien. Die Stelle registrierte 2018 insgesamt 1070 Meldungen von Rassismus; 2019 waren es bis Ende Oktober 948. Im Jahr 2010 meldeten sich demnach 462 Menschen, die sich wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe ausgegrenzt fühlten.

Auch das Geschlecht spielte eine starke Rolle. In den ersten zehn Monaten 2019 berichteten 855 Menschen über eine Ausgrenzung am Arbeitsplatz aufgrund ihres Geschlechts.

Tariflöhne 2019 um drei Prozent gestiegen

Millionen von Arbeitnehmern hatten 2019 mehr Geld im Portemonnaie: Die Tariflöhne sind um durchschnittlich drei Prozent gestiegen. Bei einer Inflation von im Schnitt 1,4 Prozent bedeutet dies einen Reallohnzuwachs von 1,6 Prozent. Das ergab eine Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung.

Auch bei den 2020 anstehenden Tarifrunden würden kräftige Erhöhungen der Gehälter »einer möglichen konjunkturellen Eintrübung durch eine Stabilisierung der privaten Konsumnachfrage entgegenwirken«, geht aus einer Analyse der Hans-Böckler-Stiftung hervor. Agenturen/nd

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