Rechte Wahlkampfstrategie

Für Christian Klemm hat Friedrich Merz sich bei seinen Reden bei der AfD bedient

Friedrich Merz hat eine eindeutige Strategie: Um CDU-Vorsitzender zu werden, geht der selbst ernannte Steuerexperte mit Hang zu dubiosen Finanzgeschäften gezielt auf Stimmenfang am rechten Rand seiner Partei. Dort sind die Übergänge zur AfD bekanntlich fließend. Werteunion und Hans-Georg Maaßen lassen grüßen. Das weiß auch das Schlitzohr Merz, das sich bei seiner Wahlkampfrhetorik inzwischen reichlich bei Alexander Gauland und seinen Spießgesellen bedient.

Kostprobe gefällig? Für Merz sind nicht nur »Clankriminalität«, Migration und die angeblich fehlende Antwort des Staates darauf Ursachen für das Erstarken der extremen Rechten. Er beklagt sich auch über einen »Kontrollverlust«, den die Bundesrepublik 2015 und 2016 bei der Zuwanderung erlebt habe. Als ob er sich von Gauland das Redemanuskript ausgeliehen hätte, hat der Möchtegernvorsizende 75 Jahre nach der Befreiung Deutschlands vom Nazifaschismus bereits Einwanderern eine Mitschuld am zunehmenden Judenhass gegeben. Und als diese Worte für ungemütliche Schlagzeilen gesorgt hatten, sagte er vollmundig: »Wir sind in Deutschland kaum noch in der Lage, uns nüchtern mit Tatsachen auseinanderzusetzen.« Das Wort »linksgrün versiffte Meinungsdiktatur« hat Merz in diesem Zusammenhang nicht ausgesprochen. Gemeint hat er es trotzdem.

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