Biden hat smarte Politik gemacht

Moritz Wichmann über die ausmanövrierte Parteilinke bei den US-Demokraten

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Ewig grüßt das Murmeltier, scheinbar. Wie 2016 sind progressive US-Demokraten offenbar auf die Verhandlung zur Aufnahme von linken Forderungen zurückgeworfen. Über die Gründe des absehbaren Scheiterns der zweiten Präsidentschaftskampagne von Bernie Sanders, und warum die Demokraten nicht bereit für die feindliche Übernahme waren, wird in den nächsten Wochen noch viel geschrieben werden. Was sich schon sagen lässt: Das Establishment der US-Demokraten ist einfach besser im »Politik machen«.

Wie nach 2016 haben Bernie Sanders und Elizabeth Warren mit ihren Vorschlägen die Partei überzeugt. Eine Mehrheit der US-Demokraten unterstützt Konzepte wie Medicare For All, einen Green New Deal oder eine Vermögenssteuer. Innovationen bei der Policy-Entwicklung kommen quasi nur noch von der Parteilinken, doch das reicht nicht. Ein Grund: opportunistische, aber smarte Politik. Moderate Demokraten-Abgeordnete und Joe Biden haben ihre eigenen Position leicht nach links verschoben, haben sich angepasst, machen Konzessionen.

Sanders-Unterstützer weisen schnaubend aber vergeblich auf den Unterschied zwischen »behaupten« und »wirklich wollen« hin, aber es stimmt: Joe Biden wäre der progressivste Präsidentschaftskandidat der Demokraten seit vielen Jahren - relativ gesehen. Das Establishment hat die gespaltene Parteilinke ausmanövriert, zumindest vorerst.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal