Und was wird mit Afrika?
UN und Hilfsorganisationen fordern, die armen Länder nicht zu vergessen
Berlin. Arme Entwicklungsländer sind bislang weniger vom Coronavirus betroffen als von den Folgen der Quarantänemaßnahmen in China, Europa und den USA. Es droht eine massive Schuldenkrise, da Einnahmen wegbrechen und Investoren ihr Geld abziehen. Die UN-Entwicklungsagentur UNDP warnt zudem davor, dass allein in Afrika knapp die Hälfte aller Jobs in Gefahr sein könnte.
Der Bedarf an Entwicklungshilfe wird also stark zunehmen. Allerdings befürchten Nichtregierungsorganisationen, dass die Geberländer in ihrer Coronakrise ausgerechnet dort den Rotstift ansetzen könnten. So weist die Welthungerhilfe darauf hin, dass die deutschen Ausgaben ab 2021 stagnieren und ab 2022 in eine Abwärtsspirale münden, wie aus dem jüngsten Eckwertebeschluss der Regierung für die Etatplanung hervorgehe. »Verlässliche Investitionen in weltweite Armuts- und Hungerbekämpfung sind aber notwendig, gerade in Krisenzeiten wie durch die Ausbreitung des Coronavirus«, so die Welthungerhilfe.
Kurzfristig drohen Probleme, sollte sich Covid-19 auch in armen Entwicklungsländern stark ausbreiten. Die Uno hat deshalb einen globalen Nothilfeplan ausgearbeitet, der Millionen Menschen schützen und verhindern soll, dass das Virus weiter zirkuliert. Laborausrüstungen für Virustests und medizinisches Material sollen über Luftbrücken nach Afrika, Asien und Lateinamerika gebracht, Handwaschstationen in Lagern und Siedlungen errichtet sowie Informationskampagnen gestartet werden. UN-Generalsekretär António Guterres betonte vor wenigen Tagen bei der Vorstellung: »Covid-19 bedroht die gesamte Menschheit. Einzelne Länder werden nicht ausreichen, um darauf zu reagieren.« Guterres will bei den Geberländern zwei Milliarden Dollar eintreiben - ein Klacks angesichts der aktuellen Summen für die Wirtschaftshilfe. kst Seite 2
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