Etikettenschwindel

Uwe Kalbe über angebliche Hilfe für Flüchtlingskinder aus Griechenland

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

47 Flüchtlingskinder sind Mitte April aus griechischen Aufnahmelagern nach Deutschland geholt worden. 47 Kinder als Ergebnis eines endlosen, peinlichen Gezerres. Ein Koalitionsbeschluss von Anfang März sah vor, Kinder aufzunehmen, die schwer krank oder aber unbegleitet und jünger als 14 Jahre alt seien. Der Zusatz »die meisten davon Mädchen« entsprang wohl der Vorstellungswelt im »Ministerium für Heimat« zum Thema Hilfe und Solidarität. Kleine Mädchen winkt sogar der AfD-Wähler durch ...

Nun aber zeigt sich, wie Journalisten von »Report Mainz« herausfanden, dass schwer kranke Kinder nicht unter den 47 waren, die schließlich einreisen durften. Nicht, weil es keine kranken Kinder gäbe in den Lagern auf Lesbos oder Samos. Aber kleine, kranke Mädchen fanden sich nicht ausreichend und so dachte man wohl praktisch: Ausgewählt wurden Kinder, von denen wenigstens einige sowieso einen Rechtsanspruch auf Familienzusammenführung hatten, weil Verwandte bereits in Deutschland sind. Im Vorjahr lehnte das zuständige Bundesamt knapp 1400 Anträge auf Familienzusammenführung für Flüchtlingskinder aus Griechenland ab. Viele trotz Rechtsanspruchs, wie als erwiesen gelten kann. Dann wäre dies also das infame Kalkül: Wenn man sie schon nicht los wird, müssen sie doch zu irgendetwas gut sein und als Beleg für einen humanitären Akt dienen.

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