Briefe sind keine Lösung

Daniel Lücking über den Brandbrief zum Kommando Spezialkräfte

Briefe aus dem Kommando Spezialkräfte (KSK): Da war vor Jahren ein Drohbrief, in dem der Verein kritischer Soldaten »Darmstädter Signal« als »Feind im Innern« gebrandmarkt wurde. Kürzlich meldete sich dann der Kommandeur der Eliteeinheit mit einem Brief zu Wort, in dem er rechtsradikale Soldaten aufforderte, das KSK zu verlassen. Nun schreibt ein Whistleblower, gibt einen Einblick in die innere Verfasstheit der Elitetruppe und schlägt Alarm.

Mit dem zwölfseitigen Brandbrief wird klar, dass der Rechtsradikalismus in Calw strukturell ist und nicht punktuell vorkommt. Wer nun, wie das Verteidigungsministerium, der Ansicht ist, es reiche eine Arbeitsgruppe, um den Vorfällen nachzugehen, irrt.

Es sind nicht nur die Soldat*innen in Calw zu überprüfen, denn sie operieren nicht allein. Ihre Einsätze bringen sie immer wieder in Kontakt mit zahlreichen anderen Soldat*innen. Sanität, Instandsetzung, Lufttransport, Fallschirmausbildung und nicht zuletzt auch mit denjenigen in der Politik, die sich aufgewertet fühlen, wenn sie es mit »den echten Soldaten« zu tun haben. Das Problem des Rechtsradikalismus ist tief in der gesamten Truppe verwurzelt. Es beginnt dort, wo beim ersten Anzeichen von Kritik der ungehörige Generalverdacht gegen Soldaten beklagt wird.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal