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Spontan Kandidat

Personalie

»Ich muss nicht immer super prominent sein, in Talkshows aufgetreten sein, rhetorisch geschliffene Rede im Deutschen Bundestag gehalten haben, um die Voraussetzungen zu erfüllen, Landesvorsitzender der CDU in Mecklenburg-Vorpommern zu werden«, ist sich der kommissarische Parteichef der Christdemokraten im Nordosten, Eckhardt Rehberg, im Deutschlandfunk sicher.

Derjenige, über den er da sprach und den der CDU-Landesvorstand am vergangenen Freitag laut Rehberg spontan als Kandidaten für den Landesvorsitz auserkoren hat, heißt Michael Sack, ist 46 Jahre alt, Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald und erfüllt nach dem Abgang des jungen CDU-Hoffnungsträgers Philipp Amthor zuvorderst eine Voraussetzung: Er hat keinen Skandal an den Hacken.

Überhaupt scheint es die CDU nach dem Versuch, den schillernden Abgeordneten aus Berlin an der Parteispitze zu installieren, erst einmal mit einem gänzlichen Gegenentwurf probieren zu wollen. »Es kann nicht schaden, wenn jemand an die Parteispitze tritt, der die Probleme der Menschen aus seiner alltäglichen Arbeit kennt und mit Pragmatismus versucht, sie zu lösen«, erklärte Rehberg am Montag bei der offiziellen Kandidatenvorstellung Sacks in Schwerin.

Sack selbst erklärte, er wolle seine kommunalpolitische Erfahrung einbringen. »In diesem Land kann man eine ganze Menge bewegen - und es gibt eine Menge zu bewegen«, so der diplomierte Bauingenieur. Seine Erfahrungen, die Sack einbringen will, sammelte er zunächst als jahrelanger Bürgermeister von Loitz, einer Kleinstadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald, bevor er im Jahr 2018 zum Landrat desselben gewählt wurde.

Politisch einordnen mochte sich Sack am Montag selbst nicht: »Ob ich konservativ oder progressiv bin, das überlasse ich Ihnen.« Angesichts seiner »Nicht-super-Prominenz« dürfte sich mit Sicherheit die Mehrzahl der Wähler, denen Sack im nächsten Jahr womöglich auch als CDU-Spitzenkandidat zur Landtagswahl präsentiert wird, darüber in nächster Zeit erst einmal ein Bild machen müssen.

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