Kurze Zündschnur

MEINE SICHT: Martin Kröger erlebte zuletzt gewalttätigen Coronafrust

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist heftig, was das Pochen auf die Einhaltung der Corona-Vorschriften bei einigen Menschen auslöst. Bei einem Kneipenbesuch in dieser Woche geriet ein Gast einer Kreuzberger Lokalität in Rage, nur weil er von der Wirtin gebeten wurde, auf dem Weg zum Klo eine Maske zu tragen, sodass er beim Rausgehen einen vollen Bierhumpen auf den Autoren dieser Zeilen und seine Tischnachbarn warf - die Splitter des Geschosses verletzten einen der Getroffenen am Bein. Garniert wurde der Gewaltausbruch noch mit homophoben und frauenfeindlichen Sprüchen. Bei einigen Menschen scheinen die Corona-Vorschriften ordentlich die Sicherung durchbrennen zu lassen - die Zündschnur ist extrem kurz.

Der Coronafrust treibt nicht nur dubiose verschwörungstheoretische Zusammenhänge auf die Straße, sondern äußert sich auch immer stärker im Alltag. Wer hat es noch nicht erlebt, dass ein Kunde eines Supermarktes oder ein Fahrgast im Öffentlichen Personennahverkehr, die keine Maske tragen, in die Luft geht, wenn er auf die Maskenpflicht hingewiesen wird? Wie jede Krise bringt auch die Coronakrise zwar viel Positives hervor, an dieser Stelle sei auf die große Solidarität der vergangenen Monate verwiesen. Aber bei manchen kommt auch das schlimmste, aggressive Verhalten zum Vorschein.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal