Páramo - ein Partner mit Prinzipien

Warum die britische Firma in Bogotá produzieren lässt

  • Lesedauer: 2 Min.

Gemeinsam wachsen und lernen ist seit nunmehr 25 Jahren die Devise der ungewöhnlichen Kooperation zwischen Südengland und Süd-Bogotá. Páramo heißt das britische Outdoorlabel, welches seit 1992 in der stetig weiter ausgebauten Fabrik »Creaciones Miquelina« in der kolumbianischen Hauptstadt 85 Prozent seiner Bekleidung produzieren lässt. Das ist kein Zufall, so Páramo. Diese gemeinnützige Stiftung hilft Frauen aus ihrer oft sozial katastrophalen Lage, bildet sie aus, gibt ihnen eine Tätigkeit und verbessert ihre Lebensqualität um ein Vielfaches.

Seit 1991 hat die Miquelina Stiftung auf diese Weise bereits über 10.000 Müttern und ihren Kindern geholfen, ihre durch Bürgerkrieg und extreme Armut bestimmte Lage hinter sich zu lassen und ein neues, besseres Leben zu beginnen. »Mit Miquelina zu arbeiten war schon immer ein Privileg. Immer wieder staune ich über die Geschichten der Frauen, die in diesem Projekt arbeiten«, sagt Nick Brown, Gründer und CEO von Páramo. »Mit Hilfe von Páramo-Kunden konnten sie eine gesunde Familie aufbauen und unterstützen, haben ihr teils unfassbar trauriges Elend hinter sich gelassen und können heute ein schönes Leben führen.«

In Bogotá kann die Bekleidung schnell produziert und exportiert werden. Das ist in Asien, wo das Gros der weltweiten Textilproduktion herkommt, nicht der Fall. Flexibel reagieren, auch kleine Stückzahlen schnell realisieren zu können und obendrein mit der Norm ISO 9001 zertifiziert zu sein, sind weitere Vorzüge von »Creaciones Miquelina«. Die Norm bedeutet, nach einem festgelegten Qualitätsmanagementsystem zu produzieren.

In der Outdoor-Branche hat in den vergangenen Jahren ein Umdenkprozess stattgefunden. Dank der Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign, CCC) sind Hersteller wie Jack Wolfskin oder Vaude heute deutlich fairer aufgestellt. Páramo, auch wenn deutlich kleiner, muss sich da nicht verstecken, denn Miquelina ist als bislang einziges Outdoor-Unternehmen vollwertiges Mitglied der World Fair Trade Organization, sprich, es werden die Sozial- und Arbeitsstandards eingehalten, die für den fairen Handel qualifizieren. »Das ist für unsere Kunden wichtig und sorgt für Transparenz. Das vermitteln wir auch auf unserer Homepage«, sagt Brown. Dort werden auch die Fabrik sowie einzelne Arbeiter*innen vorgestellt - ungewöhnlich in der Branche.

Wenn es nach Páramo geht, wird auch die nächsten 25 Jahre mit »Creaciones Miquelina« zusammengearbeitet - Rückschläge inbegriffen. Wegen der Coronakrise musste auch Páramo Bestellungen in Bogotá reduzieren. Auf beiden Seiten des Atlantiks haben die langjährigen Partner an der Krise zu knabbern. Das wird auch noch einige Monate anhalten, da sind sich beide Seiten sicher - doch unterkriegen lassen sie sich nicht.

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