Kuscheln statt eiserner Besen

Daniel Lücking über die Ermittlungen gegen das Kommando Spezialkräfte

Wo bleibt eigentlich die Bundesanwaltschaft? Seit am vergangenen Dienstag der Arbeitsgruppenbericht zum Kommando Spezialkräfte (KSK) 60 Empfehlungen für die Neuausrichtung der Elitetruppe gab, tut sich angeblich etwas beim Thema Rechtsextremismus in der Truppe. Doch was? Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) lässt intern ermitteln. Sie will einen weiteren Zwischenstandsbericht für Ende Oktober abgeben. Wie viel Munition der Bundeswehr letztlich fehlt, das soll bis zum Jahresende herausgefunden werden. Scheinbar eilt das nicht.

Die 60 Maßnahmen der Ministerin suggerieren Aktivität und sind »nach vorn« ausgerichtet. Was unvermittelbar bleibt ist, dass die Bundeswehr weiterhin selbst diese Ermittlungen führen darf, obwohl sie einräumt, dass auch die Verbindungen des Militärgeheimdienstes zum rechtsradikalen Teil des Kommando Spezialkräfte untersucht werden müssen. Nun soll im kommenden halben Jahr versucht werden, den Verbleib von Munition und 62 Kilogramm Sprengstoff zu klären, die mutmaßlich in den Händen rechtsradikaler Elitesoldaten, rechter Prepper oder in privaten Depots für den »Tag X« sind. Jeder KSK-Soldat müsse entscheiden, ob er Teil der Lösung oder Teil des Problems sein wolle, meint die Ministerin. Das wirkt, wie Kuschelpädagogik, nicht aber wie der angekündigte »eiserne Besen«.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal