Hört auf die Initiativen

Martin Kröger über die Erwartungen in der außerparlamentarischen Linken

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.
»Die Linke ... und die Stadt gehört Euch!« Der zentrale Wahlkampfslogan der Berliner Linkspartei bei der Abgeordnetenhauswahl 2016 war zugleich eine Verheißung. Den Berlinerinnen und Berlinern zuhören statt Anweisungen geben. Impulse aufnehmen und in konkrete, erfahrbare Politik umsetzen. Das war das Versprechen.

Mit dieser Strategie war die Partei nicht nur bei der Wahl erfolgreich, sondern es konnte seitdem tatsächlich Vertrauen der stadtpolitischen Bewegung zurückgewonnen werden – das vorher beispielsweise durch das Verschachern von kommunalen Wohnungsbeständen wie bei der GSW verloren gegangen war.

Dass sich das »Hört auf die Initiativen« so positiv auswirkte, war vor allem das Verdienst der nun zurückgetretenen Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke). Sie war vor Ort, stand den Initiativen und Projekten stets als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Viele Impulse, gerade zu Beginn der Regierungszeit, kamen direkt aus diesen politischen Zusammenhängen, zu denen auch Lompschers erster Wohnen-Staatssekretär Andrej Holm zu rechnen ist, der 2017 wegen seiner Vergangenheit beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR gehen musste.

Trotz Holms Rücktritt hielt der gute, kritisch-konstruktive Draht zu den Initiativen. Für die Nachfolge auf den Posten der Stadtentwicklungssenatorin wird es eine Herausforderung werden, diesen Austausch weiterzuentwickeln. Schließlich war der Mietendeckel, den es zu verteidigen gilt, nur ein Anfang. Andere Projekte wie die Erhöhung der Quote der WBS-Inhaber bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften stehen noch aus. Die Anforderungen sind hoch, die Erwartungen auch.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal