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Signalbesuchssignal
Uwe Kalbe zu Merkels Abstecher ins Ruhrgebiet
Wer Wichtiges verkünden will, sendet heute gern ein »Signal«. Politische Akteure sind andauernd mit dem Senden von Signalen beschäftigt, und natürlich erklärte auch Armin Laschet, Angela Merkels Besuch am Dienstag habe ein Signal gesendet. Welches Signal wofür, das ließ er zwar offen - aber ohnehin weiß jeder, worum es ging. Schier ausgeschlossen ist es, dem Markus Söder in Bayern inmitten der Debatten um Kanzlereignung und Krisentauglichkeit einen hochherrschaftlichen Besuch abzustatten und dem eigenen Anwärter ebendiesen Besuch zu verweigern. Sei die CSU auch Schwesterpartei, am Ende erwartet die CDU von Merkel, dass ihr das eigene Hemd noch immer näher ist als der Schwester Rock.
Zum Glück können Friedrich Merz und Norbert Röttgen nicht mit einem eigenen Kabinett aufwarten, ansonsten müsste Merkel auch bei ihnen antanzen. Auf den Ausgang der Wahl dürften solche Signale weniger Einfluss haben als die Bemerkung Jens Spahns am Vortag in einer Vorstandssitzung. Früh im Jahr hatte er sich zu Laschets Adjutant im Kampf um die Kanzlerkandidatur erklärt, und dabei bleibe es auch, sagte er nun. Vor solcherart Charakterfestigkeit erblasst die Konkurrenz. Das könnte sich am Ende eher auszahlen. Ob für Laschet oder Spahn, sei freilich dahingestellt.
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