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Es ist Zeit zu gehen
Philip Malzahn zur Konfrontation russischer und US-Militärs in Syrien
Dass es irgendwann zwischen den russischen und den US-amerikanischen Kräften in Syrien krachen würde, war mehr als vorhersehbar. Während die USA die Ölfelder im Nordosten des Landes besetzten, zerfiel die syrische Wirtschaft in ihre Einzelteile. Dafür haben neun Jahre Krieg, aber auch die von Washington verhängten Sanktionen gesorgt. Klar, dass die syrisch-russische Seite sich deshalb alle Optionen offen hält, das Schwarze Gold wieder in den eigenen Besitz zu bringen.
Es kann gut sein, dass der Kreml durch die Konfrontation in dieser Woche sehen wollte, wie weit er gehen kann. Denn nicht nur in den Augen von Moskau und Damaskus ist ein Ende der US-Präsenz längst überfällig. Auch die Bevölkerung Nordostsyriens hält von Tag zu Tag weniger von den vermeintlichen Verfechtern der Menschenrechte.
Die einzige vernünftige Option, die den USA deshalb bleibt: Syrien verlassen, und zwar so schnell wie möglich. Nach dem unverzeihlichen Verrat an den Kurden, die man der Türkei zum Fraß vorgeworfen hat, riskieren die USA mit ihrer Besatzung syrischen Bodens, dass weitere Tausende Zivilisten zwischen die Fronten eines Krieges geraten, der in großen Teilen des Landes am Abflauen ist.
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