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Anstifter und Brandstifter
Peter Steiniger zur Umweltkatastrophe im brasilianischen Pantanal
Aus den »grünen Lungen« des Planeten qualmt es: Der graue Rauchschleier, der sich am Himmel immer weiter über den Süden Brasiliens und seine Nachbarländer Argentinien, Bolivien, Paraguay, Peru und Uruguay verteilt, kündet von der dramatischen Lage in den Regenwäldern des Amazonas und nicht zuletzt im weltgrößten tropischen Feuchtgebiet Pantanal. Währenddessen verbittet sich Brasiliens Präsident Bolsonaro Kritik an seiner Untätigkeit. Denn was kann er schließlich schon für Wind und Wetter?
2018 wählten die Brasilianer mit Bolsonaro einen Bock, der Umweltschützer für ein »Krebsgeschwür« hält, zum Gärtner. Nun brennt der Garten, sterben unzählige Tiere in den Flammen, werden die Regenwälder weiter dezimiert. Die ultraliberale Politik der Bolsonaro-Regierung trägt Früchte. Das halbfeudale exportorientierte Agrobusiness, das sie mit stützt, dringt immer aggressiver vor, zertritt die Naturparadiese und die Refugien der indigenen Völker. Viele der Feuer, die nun in Brasilien lodern, wurden von den Agenten der Landbesitzer gelegt, um Weideflächen und Ackerland zu gewinnen. Die Umweltpolitik der Bolsonaristas leistet diesen Brandschatzern Beihilfe. Ein paar neue Klauseln, die das Mercosur-Abkommen noch grüner waschen, werden sie erst recht nicht stoppen.
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