Appelle für den Wandel

Stefan Otto über die Besetzungen im Dannenröder Wald

Sie haben eine Menge erreicht, die Waldbesetzer. Auch wenn die Bilanz auf den ersten Blick niederschmetternd aussieht: 33 Hektar wurden seit dem 1. Oktober gerodet, um die A49 weiterzubauen. Jahrhunderte alte Bäume mussten fallen, intakter Mischwald wurde zerstört, die Schneisen sind riesig. Es war klar, dass die Rodungen unter Polizeischutz nur verzögert, aber nicht aufgehalten werden können. Doch der gewaltlose Widerstand zielt ja nicht nur auf die Blockade ab. Viel wichtiger ist es vielleicht sogar, dadurch politischen Druck aufzubauen - dass der Klimaschutz endlich auch den Verkehrssektor einschließen muss, um die bereits einsetzende Erderwärmung auf anderthalb Grad zu beschränken.

Die Aktivisten äußern täglich Appelle zum Anhalten. Sie fordern einen Stopp der Naturzerstörung, die es nicht nur am Amazonas gibt, sondern auch in Deutschland, wo der Flächenfraß enorm ist und bislang jeder Wald gefallen ist, wenn er ökonomischen Interessen im Weg stand. Notwendig ist außerdem eine andere Mobilität, die nicht auf die Frage des Antriebs reduziert werden darf. Nur auf Elektromobilität umzusteigen, wird nicht ausreichen, um den Klimawandel zu bremsen. Es braucht ein Umsteigen vom Auto auf Bus und Bahn.

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