- Kommentare
- Überwachung
Der übliche Reflex
Daniel Lücking über den Antiterror-Aktionismus nach Attentaten
Attentat um Attentat war in den letzten Jahren festzustellen: Die Täter kommen selten aus dem Nichts. Zum Beispiel Anis Amri – keine Person wurde öfter im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum der Länder thematisiert, und zwar lange vor dem Anschlag. Nach dem Attentat von Wien wieder das peinliche Eingeständnis, es sei ein polizeibekannter Täter gewesen. Und Dresden? Der sächsische Verfassungsschutz oberservierte und war nur wenige Meter entfernt, als die Tat begangen wurde.
Kommt es, wie geplant, dann ist künftigen Attentätern schon bald klar, dass Whats-App, Signal und Threema gemieden werden müssen. Überwacht werden dort dann nur noch rechtschaffene Menschen. Was also glauben die Minister, mit dieser Maßnahme erreichen zu können? Wer Terror mit digitalen Hintertüren bekämpfen will, der terrorisiert selbst.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.