Indigene Kämpferin

Deb Haaland soll die US-Ministerin des Innern werden

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.

»Im Pueblo-Haushalt meiner Mutter aufzuwachsen, hat mich kämpferisch gemacht. Ich werde für uns alle kämpfen, unseren Planeten und unser Land.« So reagierte die US-Kongressabgeordnete Deb Haaland auf Twitter auf die Nachricht, dass sie Ministerin des Innern werden soll. Mit »Land« ist indigenes Land gemeint, aber auch Nationalparks und öffentliches Land in Staatsbesitz vor allem im US-Westen.

»Kämpfen« müssen auch viele Mitglieder der rund 500 Indigenen-Stämme. In ihren Reservaten sind Armut, Gesundheitsprobleme und Drogenmissbrauch weit verbreitet. Nun wird das für sie zuständige Ministerium zum ersten Mal von einer Indigenen geleitet werden. Haaland ist Tochter eines US-Amerikaners norwegischer Abstammung und einer Angehörigen des 7000 Mitglieder zählenden Stammes Laguna Pueblo in Albuquerque im Wüstenbundesstaat New Mexico.

Auch Haaland hatte es nicht leicht. Weil beide Eltern bei den Streitkräften arbeiteten und oft versetzt wurden, besuchte sie 13 Schulen. Die heute 60-Jährige war alleinerziehende Mutter, musste bei Freunden auf der Couch schlafen, war auf Lebensmittelmarken angewiesen. Sie gründete eine Salsasoßen-Firma und schloss 2006 ein Jurastudium ab. Als Leiterin des Kasinogeschäfts ihres Stammes führte sie umweltfreundliche Geschäftspraktiken ein.

In ihrer Politkarriere ist Haaland eine Überfliegerin. 2015 wurde sie zur Vorsitzenden der Demokraten in New Mexiko gewählt. In zwei Jahren sammelte sie so viele Spenden ein, dass die Partei ihre Schulden aus sieben Vorjahren bezahlen konnte. Zudem machte sie die Partei stark, die unter ihrer Führung die Mehrheit im dortigen Parlament gewann.

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2018 wurde Haaland in den US-Kongress gewählt und zählte dort zur Parteilinken. In den letzten Wochen gab es eine Kampagne von Progressiven und Umweltschützern für die Besetzung des Ministeramts mit Haaland – sie war erfolgreich.

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