Legitime Wissenschaft

Birthe Berghöfer über Angriffe gegen die Geschlechterforschung

Meinungsmache, Gehirnwäsche und Ideologie, aber keine Wissenschaft: Diese Vorwürfe muss sich die Geschlechterforschung, vielfach auch als Gender Studies bezeichnet, seit vielen Jahren anhören. Beim jährlichen Aktionstag am 18. Dezember versuchten Wissenschaftler*innen daher im Netz, einen Einblick in ihr Forschungsfeld zu geben.

Denn die Geschlechterforschung hat weit mehr hervorgebracht als nur zu betonen, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt – eine Tatsache, die viele aus Angst vor einem angeblichen »Genderwahn« sogar biologische Fakten leugnen lässt. Vielmehr geht es den Gender Studies schon immer auch darum, Machtverhältnisse und strukturelle Diskriminierung aufzudecken. Und das nicht nur aus einer feministischen Perspektive, sondern genauso entlang von Rassismus, Klassenverhältnissen oder auch dem Ableismus, der Abwertung von Menschen mit Behinderung.

Konservative und die extrem Rechte versuchen dennoch immer wieder, den Gender Studies jegliche Legitimität abzusprechen. So forderte die AfD im Bundestag erst am Donnerstag wieder, die Wissenschaft von »Ideologie« zu befreien und die Förderung der Genderforschung zu beenden. Zum Glück zeigten die demokratischen Fraktionen mehr Verstand. Am Ende ließe sich den Gender Studies höchstens eines unterstellen: nämlich die Annahme, dass alle Menschen, unabgängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Hautfarbe, körperlicher Fähigkeiten und Alter, die gleichen Rechte und Chancen im Leben verdient haben. Und dagegen ist wirklich nichts einzuwenden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal