Und wieder kein Mittagessen

Lisa Ecke mahnt eine Regelung zum Schulessen im Lockdown an

Ein Ende des Homeschoolings ist noch nicht absehbar, aktuell streiten die Bundesländer über eine Verlängerung. Geschlossene Schulen bedeuten auch, dass es kein Schulessen gibt. Besonders betroffen sind davon Kinder, deren Familien in Armut leben müssen. Eigentlich ist für Minderjährige, deren Familien Grundsicherung, Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen, das Mittagessen in Schule und Kita kostenlos. Die aktuelle Regelung besagt, dass Betroffene bei Ausfall des Präsenzunterrichts ihr Schulessen nach Hause geliefert bekommen sollen. Das funktioniert jedoch in den allermeisten Fällen immer noch nicht. Statt die Monate zwischen erstem und zweiten Lockdown dafür zu nutzen, den Familien einen dringend benötigten finanziellen Ausgleich für den Wegfall der Mahlzeiten zu ermöglichen, gehen Betroffene jetzt wieder komplett leer aus.

Erschwerend kommt hinzu, dass es coronabedingte Mehrkosten gibt, unter denen vor allem Geringverdienende und Erwerbslose leiden: gestiegene Obst- und Gemüsepreise, Geld für Schutzartikel sowie erhöhte Kommunikationskosten. Zudem fallen viele Hilfsangebote weg. Dass immer noch kein Ersatz für das fehlende kostenfreie Mittagsessen gefunden wurde, zeigt, was für einen geringen Stellenwert arme Menschen haben.

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