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Das ewig gleiche Lied
Jana Frielinghaus über Forderungen nach längerer Erwerbstätigkeit
Unermüdlich trommeln BDA und Co. für »Entlastungen« der Unternehmen bei den »Lohnnebenkosten«, also für eine Erhöhung von Gewinnmargen der Firmeninhaber. Eine Anhebung des Renteneintrittsalters, wie Unternehmerlobbyisten sie gerade wieder fordern, gehört in diese Kategorie.
Würde die Regelaltersgrenze erneut erhöht, müssten die abhängig Beschäftigten für die gleiche Rente noch länger arbeiten, uns so würde wieder an den gesetzlichen Altersbezügen gesägt. Denn Arbeit ist nach wie vor in vielen Bereichen körperlich und seelisch so belastend, dass viele nicht bis zum regulären Rentenalter durchhalten. Oder sie finden nach Jobverlust einfach keine existenzsichernde Arbeit mehr. Sie alle werden schon nach den geltenden Regeln für harte Maloche und Erwerbslosigkeit auch noch mit Rentenkürzung bestraft. Das ist eine Unverschämtheit.
Abgesehen davon: Die Forderung nach längerer Lebensarbeitszeit wird noch immer demagogisch mit der gestiegenen Lebenserwartung begründet. Dabei kann eine Gesellschaft mit hoher Arbeitsproduktivität sich armutsfeste Altersbezüge für alle mühelos leisten. Es bräuchte lediglich den politischen Willen, ein neues, gerechtes Rentensystem zu etablieren, in das alle gleichermaßen einzahlen und für das Steuermittel mobilisiert werden.
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