Lesbische Paare nicht diskriminiert

adoptionsgesetz

  • Bettina Markmeyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Bund und Länder führten eine Einigung über das Adoptionshilfegesetz herbei. Sie verständigten sich im Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag darauf, die umstrittene Beratungspflicht bei einer Stiefkindadoption für lesbische Elternpaare aufzuheben.

Die Pflicht, sich bei einer Adoptionsvermittlungsstelle beraten zu lassen, entfällt danach für lesbische Paare, wenn das Kind in eine Ehe oder länger bestehende Lebensgemeinschaft hineingeboren wird. Das Gesetz, das der Bundestag im Mai 2020 verabschiedet hatte, sah diese Beratungspflicht bei Stiefkindadoptionen vor, wenn eine Partnerin oder ein Partner das Kind der oder des anderen annehmen will.

Weil in lesbischen Ehen oder Lebenspartnerschaften nicht beide Partnerinnen automatisch Eltern werden, wenn eine ein Kind bekommt, sind sie zur Stiefkindadoption gezwungen, wenn beide Mütter der Kinder sein wollen. Sie hätten dafür nach der bisherigen Fassung des Adoptionshilfegesetzes künftig nicht nur mit dem Jugendamt, sondern außerdem mit einer Adoptionsvermittlungsstelle zu tun gehabt. Das entfällt nun.

Die Mehrheit der Bundesländer hatte in der Beratungspflicht für diese Paare eine zusätzliche Diskriminierung gesehen und der Gesetzesvorlage im Juli die Zustimmung verweigert. Daraufhin wurde Anfang Dezember der Vermittlungsausschuss angerufen.

Das Gesetz sichert Adoptiveltern einen Rechtsanspruch auf Beratung zu, fördert die offene Adoption mit Kontakten zwischen Adoptiveltern und Herkunftsfamilie des Kindes und verbietet Auslandsadoptionen durch Fachstellen. Es soll den Kinderschutz bei Adoptionen verbessern und den Handel mit Kindern aus dem Ausland erschweren.

Reformiert werden müsse bei Zwei-Mütter-Familien mit leiblichen Kindern der Zwang zum förmlichen Adoptionsverfahren diskriminiert, weil nur sie ihre Eignung als Eltern nachweisen müssten. Das müsse nun durch die Reform des Abstammungsrechts beendet werden. epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal