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- Geflüchtete in Coronazeiten
Das Elend an den Außengrenzen
Aert van Riel zur Solidarität mit Geflüchteten in Coronazeiten
In Deutschland leben immer mehr Menschen in Armut und die Zukunftsängste werden größer. Die Coronakrise wirkt wie ein Brennglas für bestehende gesellschaftliche Missstände. Ist es in solchen Zeiten angesichts der Probleme, mit denen die einheimische Bevölkerung konfrontiert ist, überhaupt noch angebracht, Solidarität mit Geflüchteten anzumahnen? Zumal deren Perspektiven in der Bundesrepublik ohnehin oft nicht sonderlich rosig sind. Diese Frage muss ohne Wenn und Aber bejaht werden. Die reichen Staaten der EU dürfen die Schutzsuchenden an den Außengrenzen nicht weiter ihrem Schicksal überlassen. Elend herrscht nicht nur in Bosnien-Herzegowina, wo die Menschen teilweise bei eisigen Temperaturen im Freien übernachten müssen. So ist beispielsweise auch in Nordafrika die Lage für viele Flüchtlinge katastrophal. Hier geht es nicht selten schlicht um Leben und Tod.
Allerdings sollte die Diskussion nicht bei der Frage stehen bleiben, wie möglichst vielen Menschen schnell geholfen werden kann. Unter anderem die gegenwärtige Pandemie trägt dazu bei, dass sich die weltweite Ungleichheit zwischen Arm und Reich verschärft. Das ist nur ein Beleg dafür, dass Fluchtursachen auch weiterhin nicht bekämpft werden.
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