- Kommentare
- Mietsteigerung
Kein Mindestmaß an Hilfe
Lisa Ecke über die steigenden Mieten während der Corona-Pandemie
Eine aktuelle Auswertung von online angebotenen Wohnungen kommt zu dem Ergebnis, dass in 67 von 80 untersuchten Städten die Mieten 2020 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Trotz Kurzarbeit, trotz der miserablen Situation für viele Selbstständige, trotz rasant steigender Nebenkosten für Menschen, die auf einmal im Homeoffice arbeiten. Scheinbar spielt die üble finanzielle Lage von Millionen Menschen für die Bundesregierung jedoch keine Rolle oder ist für diese gar nicht existent. Anders lässt sich nicht erklären, warum die von April bis Juni 2020 geltende Kündigungssperrfrist für durch die Coronakrise bedingten Mietschulden nicht verlängert wurde.
Die Pandemie geht weiter, finanzielle Einbußen werden mehr und nicht weniger. Eine Verlängerung der Sperrfrist für Mietkündigungen wäre ein wichtiges Signal. Während der Krise nicht auch noch die Wohnung zu verlieren, könnte für viele zumindest ein kleines Stück Sicherheit bedeuten. Die Regelung beinhaltete zudem nicht etwa, dass die Miete nicht gezahlt werden musste, sondern lediglich eine Verschiebung der Zahlungspflicht. Dass die Mieten in der Coronakrise weiter steigen, zeigt wieder einmal, wie dringend eingegriffen werden muss. Die Verlängerung der Kündigungssperrfrist wäre das mindestens Notwendige.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.