Milliardenbonus dank Callcenter

Hermannus Pfeiffer über die Corona-Bilanz der Deutschen Bank

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: 1 Min.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing ist derzeit recht erfolgreich. Die Aktie legt an der Börse endlich wieder zu, die Erträge steigen, die Kosten sinken, und die Risikovorsorge konnte weiter verbessert werden. Ausgerechnet im Corona-Krisenjahr erwirtschaftete die Bank erstmals seit 2014 wieder einen Gewinn. Wie wenig selbstverständlich solche Erfolgsmeldungen sind, zeigt ein Blick auf andere europäische Großbanken. Soweit die Sicht des Kapitals.

Doch jeder Gewinn hat seinen Preis. Und den zahlt ein Teil der Beschäftigten. Die Bank will noch in diesem Jahr 100 ihrer 500 Filialen schließen. Die Zahl der Beschäftigten sank von einstmals mehr als 100 000 auf unter 85 000. Und mehrere tausend Arbeitsplätze sollen noch gestrichen werden. Seit Sewing die vor sich hin dümpelnde Großbank vor drei Jahren übernahm, senkte er Quartal für Quartal die Kosten. Die Transformation hin zu »nachhaltiger Profitabilität« geht nun 2021 in ihre Schlussrunde.

Eine hausinterne Umfrage zeigt, dass der überwiegende Teil der Angestellten Sewings Kurs gutheißt. Dazu dürften die Investmentbanker zählen, denen ein milliardenschwerer Bonus in Aussicht steht. Doch nicht alle Deutsch-Banker schwimmen im Geld. Seit Sonnabend streiken die Beschäftigten der beiden konzerneigenen Callcenter in Berlin und Essen für faire Löhne.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal