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Vergesst ihn nicht

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Künstler Miltos Manetas fertigt an jedem Tag, den Julian Assange in Haft verbringt, ein Gemälde, eine Zeichnung oder eine Collage an und verbreitet diese im Internet. Meist zeigen sie den Wikileaks-Gründer. Wer zuerst reagiert, bekommt das Werk geschenkt. Die neuen Besitzer sollen mit Manetas im Gespräch bleiben - um Assange nicht zu vergessen. Im IKOB - Museum für Zeitgenössische Kunst im belgischen Eupen ist noch bis Ende Februar die Ausstellung »Assange Situation - Emergency« von Manetas zu sehen. Jeden Tag können die Besucher ein Gemälde mit nach Hause nehmen, sie sollen die Botschaft weiterverbreiten.

Seit April 2019 wird Assange in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis gefangengehalten - nahezu in Isolationshaft, so Nils Melzer, der Uno-Sonderberichterstatter für Folter. Assange ist mit einem Auslieferungsgesuch der USA konfrontiert. Bisher wurde es mit Verweis auf seine schlechte Gesundheit abgewiesen, die Berufung läuft bereits. Die neue US-Regierung unter Joe Biden hält an der Auslieferung fest. Assange werden der Verstoß gegen ein Spionagegesetz sowie der Diebstahl und die Veröffentlichung geheimen Materials zu Militäreinsätzen - vor allem zu Kriegsverbrechen in Afghanistan und im Irak - vorgeworfen.

»Das wirklich Erschreckende an diesem Fall ist der rechtsfreie Raum, der sich entwickelt hat: Mächtige können straflos über Leichen gehen, und aus Journalismus wird Spionage. Es wird ein Verbrechen, die Wahrheit zu sagen«, so Melzer, der sich intensiv mit dem Fall Assange beschäftigt. »Ich sage nicht, Julian Assange sei ein Engel. Oder ein Held. Aber das muss er auch nicht sein. Denn wir sprechen von Menschenrechten und nicht von Engels- oder Heldenrechten.« jha

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