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In der Seifenkiste gegen Corona

Markus Drescher über die dritte Welle und die Impfstoffproduktion

»Deutschland kommt vergleichsweise gut durch die Coronakrise« - dieser Satz hatte im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie zu Zeiten durchaus seine Berechtigung. Doch das ist lange her und nach einer langen Kette schlechter Nachrichten, einer erklecklichen Menge an Fehlentscheidungen, Unvermögen und Blauäugigkeit könnte dieses Land in ein paar Wochen tatsächlich schlechter dastehen als je zuvor - falls die Prognosen des Robert-Koch-Instituts zutreffen, dass nach Ostern Inzidenzwerte bis zu 350 drohen.

Umso wichtiger, ja für viele sogar überlebenswichtig, wäre deshalb eine Impfkampagne, die es mit dem Virus, zumal der ansteckenderen britischen Variante, aufnehmen könnte. Doch im Augenblick tritt hier der Sars-CoV-2-Rennwagen gegen eine Seifenkiste an, der auch noch ein Rad fehlt. Hier rächt sich neben anderen Versäumnissen nun auch ganz massiv, dass man sich in schlechter alter kapitalistischer Logik in eine totale Abhängigkeit von den Herstellern begeben hat, die wie derzeit Astra-Zeneca offenbar aber nicht in der Lage sind, ihre Zusagen einzuhalten. Längst überfällig ist es deshalb, die Marktlogik zu durchbrechen, dafür zu sorgen, dass das Wissen um die Vakzine geteilt wird und sich möglichst viele Unternehmen an der Produktion beteiligen können. Dann wäre das Rennen vielleicht wieder offen.

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