- Kommentare
- USA
Starkes Stück aus Washington
Alexander Isele über den Streit zwischen Russland und den USA
Angesichts der Weltpolizistenrolle, die die USA sich anmaßen, ist es schon dreiste Heuchelei, wenn ausgerechnet ein US-Präsident seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin als Killer bezeichnet. Bidens Anschuldigung verschärft die Spannungen zwischen beiden Ländern nur und ist der blanke Hohn für die vielen, häufig unschuldigen zivilen Opfer, die Washingtons Kriege, Killer-Drohnen und extralegale Hinrichtungen fordern.
Staatliche Akteure in der Weltpolitik sind selten Unschuldslämmer, erst recht nicht ihre Repräsentanten. Falls Biden Beweise gegen Russlands Präsidenten hat, dass der den Oppositionellen Nawalny vergiften ließ, soll er sie aller Welt vorlegen, um Putin bloßzustellen. Dasselbe gilt für Versuche, die US-Wahlen zu manipulieren. Doch auf die moralischen Kategorien Gut und Böse sollte er sich besser nicht berufen. Denn nicht darum geht es, sondern um knallharte Machtpolitik. Damit tötet die EU, genauso wie Russland oder die USA. Und indirekt jedes Land, das Waffen exportiert.
Die immer härtere Konfrontation zwischen den beiden Großmächten ist kreuzgefährlich und verhindert die Lösung der dringenden Probleme unsere Zeit: Klimawandel, Coronakrise, Armut, Ungleichheit, Krieg. Im Kampf um Macht und Einfluss kommt die Menschheit unter die Räder.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.