• Politik
  • Neue rechte Allianz in Europa?

Orban will rechte Kräfte im Europaparlament bündeln

Hochrangiges Treffen von Orban, Morawieckie und Salvini in Budapest

  • Lesedauer: 2 Min.

Budapest. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban trifft am Donnerstag in Budapest den Chef der italienischen Lega, Matteo Salvini, und den polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki. Im Mittelpunkt der Gespräche stehe ein erstrebtes politisches Bündnis auf europäischer Ebene, erklärte Orbans Sprecher Bertalan Havasi im Vorfeld. Das Bündnis soll die ungarische Regierungspartei Fidesz, die polnische Regierungspartei PiS und die Lega umfassen, die an der gegenwärtigen Regierung in Rom beteiligt ist.

Der von Orban geführte Fidesz hatte vor zwei Wochen die christdemokratische Europäische Volkspartei (EVP) verlassen, der auch CDU und CSU angehören. Dem Schritt gingen jahrelange Streitigkeiten um die Auslegung europäischer Werte voraus. Die zwölf Fidesz-Abgeordneten im Europaparlament sind inzwischen fraktionslos. Orban hat angekündigt, die Gemeinschaft mit den rechtsnationalen Kräften in Polen und Italien zu suchen.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Die polnische PiS ist im Europaparlament stärkste Kraft in der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR). Salvinis Lega wiederum ist in der Gruppe Identität und Demokratie (ID) beheimatet, zu der auch die AfD gehört.

Ein Zusammenschluss von EKR, ID und Fidesz-Gruppe zu einer einzigen Fraktion ergäbe die zweitstärkste Abgeordnetengruppe im Europaparlament. Die Option gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich, weil in den beiden Rechts-Fraktionen äußerst unterschiedliche Gruppierungen vertreten sind. Als weitere Möglichkeit wird der Eintritt der Orban-Partei in die EKR gehandelt. Dass das Treffen am Donnerstag eine Klärung bringt, wird eher bezweifelt. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal