Unerfüllbare Hoffnung

Alexander Isele über den Myanmar-Konsens auf dem Asean-Gipfel

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

An dieser Übereinkunft wird sich Asean messen lassen müssen: Die Gemeinschaft südostasiatischer Staaten hat auf ihrem Sondergipfel zur Lage im Mitgliedsland Myanmar in Anwesenheit des Putschgenerals Min Aung Hlaing einen Fünf-Punkte-Konsens erzielt. Der Juntachef stimmte demnach einem Ende der Gewalt, dem Beginn eines Dialogs mit den gesellschaftlichen Kräften, einem freien Zugang für humanitäre Hilfe sowie der Entsendung eines Asean-Sondergesandten zu, der zwischen den Seiten verhandeln soll.

Will Asean als politisch relevante Kraft erhalten bleiben, muss sie diesen Konsens nun einfordern. Ob Min Aung Hlaing sein Wort hält, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Asean darf sich von der Junta nicht mit Versprechen abspeisen lassen und muss auf eigene Beobachter vor Ort pochen. Dass die Junta sich weigert, der Asean-Forderung nach sofortiger Freilassung der Gefangenen nachzukommen, lässt an einem Erfolg des Konsenses zweifeln. Denn dies bedeutet auch, dass es keinen echten Dialog mit der Bevölkerung und der Opposition geben kann. Asean läuft so der Gefahr, mit einem nicht erfüllbaren Konsens Vertrauen zu verspielen.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.