Krieg im Nahen Osten

Attacken der israelischen Armee und palästinensischer Organisationen fordern Todesopfer

  • Lesedauer: 2 Min.

Tel Aviv. Im Nahen Osten dauert die Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis an. Als Reaktion auf den jüngsten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen griff die israelische Armee am Dienstag nach eigenen Angaben 130 militärische Ziele in dem Küstenstreifen an. Dabei wurden nach israelischen Angaben 15 ranghohe Mitglieder militanter Palästinensergruppen getötet. Die palästinensischen Behörden meldeten dagegen 22 Todesopfer, darunter neun Kinder.

Die Hamas drohte damit, in der Stadt Aschkelon ein »Inferno« anzurichten, sollten bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen weitere Zivilisten getötet werden. »Am Ende werden die Palästinenser gewinnen«, erklärte Hamas-Anführer Ismail Haniyeh, während aus dem Palästinensergebiet weitere Raketen auf Israel abgefeuert wurden.

Die militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad meldete den Tod zweier ihrer Kommandeure durch israelische Luftangriffe. Sie seien bei einem Angriff auf eine Wohnung im Stadtteil Al-Rimal getötet worden. Acht weitere Menschen wurden den Angaben zufolge bei dem Angriff verletzt, darunter eine Frau und zwei Kinder.

»Wir befinden uns in der Anfangsphase unserer Reaktion gegen militärische Ziele im Gazastreifen«, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. »Wir sind bereit für eine Eskalation.« Der Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet sei eine »Aggression«, auf die die Armee reagieren müsse.

Die Hilfsorganisation Save the Children forderte ein Ende der Luftangriffe auf Zivilisten. Israel tue alles, um Kollateralschäden zu vermeiden, beteuerte Conricus. Am Dienstag wurde gemeldet, dass auch zwei Israelinnen in Aschkelon durch Raketen aus dem Gazastreifen getötet wurden.

In Ost-Jerusalem war es am Montag erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern gekommen, bei denen mehr als 500 Menschen verletzt wurden. Kurz nach Ablauf eines Ultimatums der Hamas wurden dann am Abend mehr als 200 Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert. Mehr als 90 Prozent davon wurden nach Angaben der israelischen Armee vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen.

Israels Verteidigungsminister Benny Gantz genehmigte am Dienstag die Mobilisierung von 5000 Reservisten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte eine Verschärfung der Angriffe im Gazastreifen an. Agenturen/nd Seiten 4 und 10

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