Werbung

Kein Selbstbestimmungsgesetz

Julia Trippo über die fortgesetzte Diskriminierung von trans Personen

  • Julia Trippo
  • Lesedauer: 2 Min.

Das völlig veraltete und von betroffenen Personen als diskriminierend kritisierte Transsexuellengesetz bleibt bestehen – und damit die kostspielige und entwürdigende Begutachtungspflicht für trans Personen. In ihren jeweiligen Gesetzesentwürfen hatten die oppositionellen Grünen und die FDP eine deutliche Vereinfachung der Personenstandsänderung vorgeschlagen.

Doch die Große Koalition nutzte diese Chance nicht, die geschlechtliche Selbstbestimmung von queeren und trans Personen zu stärken. Für die cis-geschlechtliche Mehrheit im Parlament und auch für die Menschen, die sie repräsentieren, würde sich mit diesem Gesetz nichts ändern, für trans Menschen hingegen hätte das neue Selbstbestimmungsgesetz ein entwürdigendes Verfahren zur Namensänderung abgeschafft. Auch hat die Bundesregierung das im Koalitionsvertrag verankerte Ziel, Diskriminierung entgegenzuwirken und geschlechtliche Vielfalt zu respektieren, mit dieser Entscheidung völlig verfehlt.

Das Selbstbestimmungsgesetz soll Verbesserungen für trans und intergeschlechtlichen Menschen bringen. In ihrem Podcast »Unter anderen Umständen« haben Felicia Ewert und Sibel Schick es sich genauer angeschaut.

Besonders enttäuschend ist an dieser Stelle das Verhalten der SPD, die sich oft als Verbündete der LGBTQI-Community präsentiert und sich in den sozialen Medien mit Regenbogenfahnen schmückt, aber im entscheidenden Moment nicht für sie votiert.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Dazu passende Podcast-Folgen:

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal