Deutsches Eishockeyteam bleibt ohne Medaille

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Riga. Den Traum vom ersten Weltmeistertitel eines deutschen Eishockey-Nationalteams beendete Finnland schon am Samstag. Den bronzenen Trostpreis verwehrten keine 24 Stunden später die US-Amerikaner. Das WM-Turnier, das für die Deutschen vor gut zwei Wochen in Riga mit drei Siegen am Stück, darunter dem ersten gegen den 26-fachen Weltmeister Kanada seit 25 Jahren, so verheißungsvoll begonnen, und mit dem Penaltysieg gegen die Schweiz im Viertelfinale seinen Höhepunkt erlebt hatte, endete dann doch mit zwei bitteren Niederlagen.

Nach aufopferungsvollem Kampf und einer ebenbürtigen Leistung war das junge deutsche Team im Halbfinale an Titelverteidiger Finnland mit 1:2 knapp gescheitert. »Wir wollten Weltmeister werden. Deshalb ist die Enttäuschung jetzt sehr groß«, sagte Kapitän Moritz Müller danach beim Fernsehsender Sport1.

Das Gefühl konnte bis Sonntagnachmittag nicht abgelegt werden, als es im Kampf um Bronze gegen die USA ging. 350 verheerende Sekunden im zweiten Drittel brachten dabei die Entscheidung, als die Amerikaner aus einem 1:0 ein 5:0 machten. Am Ende siegten sie 6:1.

Wie in den meisten Spielen zuvor konnte Deutschland auch am Wochenende mit den traditionell höher eingeschätzten Favoriten mithalten, die Spiele sogar teilweise dominieren. Doch Schwächen im kreativen Herausspielen von Torgelegenheiten sowie im Abschluss - wenn sich doch mal welche boten - machten den Unterschied aus. »Wir haben uns das Leben selbst schwergemacht. Wir spielen den Puck nicht tief, bekommen dadurch kein Momentum, machen dann aber auf der anderen Seite einfache Fehler und fangen uns Kontertore ein. So hat man gegen solche Spitzenmannschaften einfach keine Chance«, bilanzierte der langjährige NHL-Verteidiger Korbinian Holzer das Wochenende.

Deutschlands Eishockeyteam wartet damit weiter auf die erste WM-Medaille seit 1953. Seitdem hatte sie nur bei der Heim-WM 2010 wie nun Platz vier erreicht. Der war damals groß bejubelt worden. Diesmal sagte Holzer. »Das ist bitter, denn wir wollten mehr.« nd

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