Fehlendes Bewusstsein

Stefan Otto über die desolate Klimapolitik der CDU

Die CDU ist offenbar noch immer nicht dazu bereit, den Klimaschutz voranzubringen, um eine Katastrophe abzuwenden. Vor wenigen Tagen erst forderte Kanzlerkandidat Armin Laschet, bei steigenden Spritpreisen die Pendlerpauschale anzuheben. Die Menschen auf dem Land seien nun einmal aufs Auto angewiesen, sagte er.

Eine verantwortungsvolle Klimapolitik setzt aber voraus, dass nicht alles bleibt, wie es ist, weil unser ökologischer Fußabdruck schlicht zu groß ist. Es braucht dringend Alternativen zum Bestehenden. Aber dafür fehlt der CDU offenbar das Bewusstsein, wie ein Antrag zeigt, den Laschets CDU in Nordrhein-Westfalen zur Zukunft der Mobilität in den Landtag einbringen will.

Darin geht es um technische Innovation, digitale Vernetzung und um Flugtaxis. Pilotprojekte zum öffentlichen Nahverkehr auf dem Land sollen auch gefördert werden - aber nur mit 30 Millionen Euro bis 2023. Damit werden wohl kaum Anreize geschaffen, um das Auto stehenzulassen.

So wird keine Verkehrswende geschafft, die aber wichtig ist, um das 1,5-Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz einzuhalten. Dann wird Laschet auch in zehn Jahren noch sagen, dass die Menschen auf dem Land aufs Auto angewiesen seien. Das wäre Stillstand mit fatalen Folgen.

- Anzeige -

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.