Schamlos in Hamburg

Daniel Lücking über die Grundsatzrede der Verteidigungsministerin

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

In der vergangenen Woche zeichnete sich mit der Rückkehr russischer und US-amerikanischer Diplomaten in die jeweiligen Hauptstädte eine Entspannung der Beziehungen zwischen dem wichtigsten Nato-Land USA und Russland ab. Ein Grund zur Freude, wenn wieder Diplomatie möglich wird. Mitten in diese positive Entwicklung platzt dann jedoch die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mit ihrer Rede an das künftige Spitzenpersonal der Bundeswehr, die Generalstabsoffzier*innen. Mehr Aufrüstung, mehr Budget, mehr Drohung und zuletzt auch ihre Forderung an den Führungsnachwuchs: »Vertreten Sie offensiv die Bundeswehr in der Öffentlichkeit.«

Es gebiete »der Anstand« gegenüber den Soldat*innen, »dass wir sie nicht verleugnen, in dem wir schamvoll ihre eigentliche Aufgabe verschleiern«. Nun denn, Frau Ministerin, demzufolge muss die Feststellung erlaubt sein, dass offensichtlich deutsche Soldaten nicht mehr ausschließlich zur Verteidigung da sein sollen. Sie sollen kämpfen, wie Sie selbst sagen, und es bleibt Spekulation, wann das letzte Feigenblatt fällt, dass »Kämpfen« nur zur Verteidigung passieren dürfe. So viel Schamlosigkeit dürfte dann bald Kriegstreiberei genannt werden.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal