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Viel Lärm um nichts
Cyrus Salimi-Asl über die zweite Libyen-Konferenz in Berlin
Die Berliner Libyen-Konferenz war das erwartete Diplomatie-Spektakel: Für die Teilnehmer aus den USA, Russland, China, Frankreich, Italien, Ägypten und der Türkei war es nett, sich mal wieder zum Plausch unter ihresgleichen zu treffen; die libysche Übergangsregierung durfte all die kennenlernen, die über ihr Land zu entscheiden sich anschicken. Was die Libyer eigentlich wollen - außer Frieden -, das weiß keiner so ganz genau. Wahrscheinlich hat man sie auch nie nach ihrer Meinung gefragt.
Warten auf den Neustart - Kriegsmüde sind viele Menschen in Libyen. Die Erwartungen an die Berlin-Konferenz sind nicht groß
Die Weltmächte zerbrachen sich das Hirn über die Zukunft eines Landes, das durch eine Militärintervention europäischer Hasardeure ins Chaos gestürzt wurde. Und manche wundern sich noch heute, dass mit dem Sturz Gaddafis nicht der Frieden ausbrach. Libyen ist heute das Schlachtfeld externer Akteure: Söldnertruppen spielen Krieg auf dem Rücken der Bevölkerung und Regionalmächte testen Waffen und Strategien. Deutschland schwingt sich auf zum Vermittler in einer Region, die traditionell eher zum Hinterhof anderer Länder zählt. Macht das die Berliner Diplomatie glaubwürdiger? Wohl kaum, denn wie andere EU-Staaten will die Bundesregierung vor allem eins für Libyen: eine stabile Regierung, die Waren und Investionen aus Europa rein-, aber Migranten nicht rauslässt.
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