- Politik
- Kim Leadbeater
Schwester der ermordeten Labour-Politikerin Jo Cox gewinnt Wahlkreis
Sozialdemokratische Kandidatin Kim Leadbeater setzt sich überraschend gegen konservativen Tory-Politiker durch
Huddersfield. Die Schwester der kurz vor dem Brexit-Referendum ermordeten britischen Abgeordneten Jo Cox hat bei einer Nachwahl überraschend für die Labour-Partei einen Wahlkreis verteidigt. Die sozialdemokratische Kandidatin Kim Leadbeater lag laut offiziellem Wahlergebnis mit gerade einmal 323 Stimmen vor ihrem konservativen Tory-Herausforderer Ryan Stephenson, wie britische Medien am Freitag berichteten. Nachdem die Tories bei vergangenen Wahlen bereits mehrfach traditionelle Labour-Hochburgen für sich entschieden hatten, war auch bei der Wahl im Bezirk Batley and Spen nach letzten Umfragen mit einem Sieg der Konservativen gerechnet worden.
Die Labour-Abgeordnete Jo Cox war 2016 wenige Tage vor der Abstimmung über den Brexit in ihrem Wahlkreis auf offener Straße von einem Rechtsextremisten ermordet worden. Der Fall hatte international Entsetzen ausgelöst. »Wenn ich nur eine halb so gute Abgeordnete werde wie Jo, weiß ich, dass ich sie stolz machen würde«, sagte die frisch gewählte Unterhausabgeordnete Leadbeater am Freitag.
Der knappe Sieg im nordenglischen Batley and Spen verschafft Labour-Chef Keir Starmer, der sich über ein »fantastisches Ergebnis« freute, etwas Rückenwind. Im Fall einer Niederlage in dem seit 1997 von Labour vertretenen Wahlkreis hätte der unter Druck stehende Parteivorsitzende um sein Amt fürchten müssen.
Bei Regionalwahlen im Mai hatte die Labour-Partei bereits schmerzhafte Verluste in vielen Regionen hinnehmen müssen. Trotz der durchwachsenen Bilanz der Tory-Regierung von Premier Boris Johnson im Hinblick auf Brexit, Corona und etliche interne Skandale gelingt es der Opposition derzeit selten, an Boden zu gewinnen. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.