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Menschen in sozialen Berufen werden zu Corona-Impfung aufgerufen

Städtetagspräsident Jung: »Pandemie lässt sich nur mit einer deutlich höheren Impfquote besiegen« / Dietmar Bartsch: »Impfkampagne sollte unter anderem auch mit TV-Spots beworben werden«

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. In der Debatte um eine sinkende Impfbereitschaft hat der Deutsche Städtetag an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen in sozialen Berufen appelliert. »Die Pandemie lässt sich nur mit einer deutlich höheren Impfquote besiegen«, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Es wäre gut, wenn vor allem Beschäftigte im Gesundheitswesen, in der Altenhilfe und auch im pädagogischen Bereich die Impfung als eine Selbstverständlichkeit ansehen - im Sinne der ihnen anvertrauten Menschen.« Impfen sei auch eine Frage der Solidarität.

Jung betonte, er sehe bisher keinen Anlass für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Auch die Bundesregierung lehnt dies weiterhin ab. »Aber wir müssen möglichst viele Menschen fürs Impfen motivieren, die bisher zurückhaltend sind«, sagte der Leipziger Oberbürgermeister.

»Wir müssen auf allen Kanälen versuchen, Menschen anzusprechen, die sich beim Impfen bisher zurückhalten. Es muss einfacher werden, sich auch außerhalb von Impfzentren und Arztpraxen impfen zu lassen.« Die Zahl der Impfungen müsse wieder steigen. »Dann sind wir besser für einen Herbst mit Delta und anderen Virusvarianten gewappnet«, sagte Jung.

Auch der Chef der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat sich für mehr Werbung für Corona-Impfungen ausgesprochen. »Die Impfkampagne sollte unter anderem auch mit TV-Spots beworben werden«, sagte Bartsch der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Die SPD nahm Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in die Pflicht und rief ihn auf, die Informations- und Werbekampagnen für Corona-Impfungen zu verstärken. »Die bestehenden Angebote reichen offenbar nicht aus, um ausreichend Impfwillige zu erreichen«, sagte Vize-Fraktionschefin Bärbel Bas dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. »Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist bislang kaum sichtbar. Das muss besser werden.«

Der deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordert ebenfalls mehr Anstrengungen von der Bundesregierung, um das Impftempo wieder zu erhöhen. »Es ist wichtig, dass wir die Impfkampagne beschleunigen, die Politik muss mehr Werbung dafür machen«, sagte Dehoga-Geschäftsführerin Ingrid Hartges der »Augsburger Allgemeinen«.

»Es muss stärker unterstrichen werden, dass Geimpfte bald wieder über ihre Freiheitsrechte voll verfügen können«, forderte Hartges. Ein erneuter Lockdown müsse verhindert werden. »Um es klar zu sagen: Unsere Branche wird eine weitere Schließung nicht akzeptieren«, sagte Hartges. AFP/nd

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