Geld allein tut nichts

Stephan Fischer über die erneut gescheiterte Deutsche-Wohnen-Übernahme durch Vonovia

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 2 Min.

Was tun in Zeiten von Nullzinsen und immer weniger glaubhaftem Rentenausblick? Ihr Geld muss an die Börse, sie müssen nichts tun, passive Indexfonds vermehren ihr Geld an Aktienmärkten von ganz allein. So oder so ähnlich feuert es aus vielen Kanälen. Grund hierfür ist nicht originäre Sorge um das Ersparte von Bürgern, sondern mindestens ein ebenso starkes Interesse an steigenden oder zumindest gleichbleibend hohen Kursen – nichts wirkt besser als Geld, das in die Märkte flutet. Dieses Versprechen, Geldvermehrung ohne etwas zu tun, ist so alt wie das Geld selbst, so falsch wie zu jeder Zeit, und wird meist umso lauter, desto näher das Ende einer Hausse rückt. Neu sind dabei die Auswirkungen des vielen »passiven Geldes« auf Unternehmensübernahmen.

Vonovia hat nicht genügend Deutsche-Wohnen-Aktien erwerben können: Hedgefonds haben sich wohl – zunächst – verspekuliert, gewartet und auf ein noch besseres Angebot für ihre Aktien gehofft. Indexfonds durften nicht verkaufen – weil passive Fonds den Index abbilden, aber nicht aktiv verändern dürfen. Das »passive Geld« sorgt für hohe Kurse – erhöht aber auch Hürden für Übernahmen. Es gilt eben: Wer das eine will, muss das andere mögen. Das gilt allerdings immer: Auch »passives Geld« ist nicht sicher.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal