Das Dressurteam bleibt unschlagbar

Die deutschen Reiterinnen gewinnen olympisches Gold

  • Lesedauer: 3 Min.

Isabell Werth hatte schon gestrahlt, bevor das Ergebnis offiziell auf der Anzeigetafel leuchtete. Die 52-jährige Rekordreiterin feierte am Dienstag in Tokio mit dem deutschen Dressurteam erneut olympisches Gold. Gemeinsam mit Dorothee Schneider und Jessica von Bredow-Werndl siegte sie überlegen und sammelte ihre siebte goldene Medaille bei Olympischen Spielen ein. Der Sieg fiel mit 8178 Punkten vor dem US-Trio (7747) und Großbritannien (7723) überaus deutlich aus.

»Ganz schön schwer«, stellte von Bredow-Werndl kurz nach der Siegerehrung fröhlich mit der Goldplakette in der Hand fest. Die 37-Jährige erzielte im Special mit ihrer Stute Dalera das beste Ergebnis, knapp vor Werth und Bella Rose, und ist damit auch die Favoritin an diesem Mittwoch in der Einzelentscheidung.

»Das war ganz, ganz großer Sport heute«, schwärmte Equipechef Dennis Peiler. »Alle drei waren in überragender Form, absolute Weltklasse.« Man dürfe nicht vergessen, welcher Druck auf den Reiterinnen gelastet habe. »Die Erwartungshaltung ist ja in der Dressur enorm.« Alles andere als Platz eins wäre in der Tat eine Enttäuschung gewesen. Auch Schneider schwärmte: »Wir sind ein Superteam!« Sie lobte zudem: »Superpferde, Superreiter!«

Die Startreiterin, die wegen eines Sturzes im April Olympia beinahe verpasst hätte, zeigte nach einem kleinen Fehler in der Qualifikation im Grand Prix Special einen starken Auftritt. Mit Showtime gelang der 52-Jährigen ein fast fehlerfreier Ritt, der das Team in Führung brachte. Ein noch besseres Ergebnis gelang dann Werth mit ihrer Stute. »Ich bin total happy über Bella, sie hat eine fantastische Leistung gezeigt«, kommentierte die erfolgreichste Reiterin der Welt. Die anschließende Bewertung der Punktrichter war ihr zwar zu niedrig. »Aber warum sollte ich mich ärgern?«, haderte Werth nur kurz.

Vielmehr freute sie sich über die Leistung ihres Pferdes, mit dem sie schon vor drei Jahren bei den Weltmeisterschaften in den USA zum Goldteam gehört hatte. »Sie war unglaublich relaxed«, meinte Werth. »Es fühlte sich einfach toll an, und das ist das Allerwichtigste.« Schneider und Werth konnten später zuschauen, wie von Bredow-Werndl als dritte Reiterin den Sieg perfekt machte. Das deutsche Team wurde damit nach dem deutlichen Sieg in der Qualifikation am Wochenende den hohen Erwartungen gerecht. Zugleich unterstrich das Trio seine Dominanz in dieser Disziplin. Es war das 14. Teamgold für Deutschland bei Olympischen Spielen.

Am Mittwoch winken den Reiterinnen weitere Medaillen. Auch in der Kür werden sie zu den Topfavoritinnen gezählt. »Wir werden versuchen, das Beste zu reiten, was wir können«, sagte Werth, die neben vier Silbermedaillen ihr achtes Gold gewinnen kann. Sie würde damit auf Platz eins des deutschen Rankings vorrücken, gleichauf mit Kanutin Birgit Fischer, die acht Gold- und vier Silbermedaillen in ihrer Statistik hat. dpa/nd

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