Wer verspekuliert sich?

Simon Poelchau über das neue Vonovia-Angebot für Deutsche Wohnen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Vonovia lässt einfach nicht locker. Zu sehr locken den größten deutschen Immobilienkonzern die Extraprofite, die er mit der Übernahme der Deutschen Wohnen (DW) machen möchte, als dass er die Fusion scheitern lassen könnte. Folglich besserte Vonovia jetzt sein Angebot an die DW-Aktionäre um zwei Prozent nach, damit es endlich klappt.

Die ominösen Hedgefonds, die Vonovia-Chef Rolf Buch vor etwas mehr als einer Woche noch fürs Scheitern der Übernahme verantwortlich gemacht hat, haben sich also doch nicht verzockt. Schließlich wird ihnen der Verkauf der Aktien mit dem nun vorgelegten Angebot noch etwas schmackhafter gemacht. Mal schauen, ob sie es jetzt annehmen. Denn auch die Finanzinvestoren wissen, dass sich noch viel Geld auf dem Rücken der Mieter*innen machen lässt. Vermutlich spekulierten sie deswegen auch schon auf ein besseres Angebot für ihre Wertpapiere.

Die Frage ist nur, ob Vonovia sich mit einer Übernahme der Deutsche Wohnen möglicherweise verspekuliert. Schließlich liegen mehr als zwei Drittel ihrer Wohnungen in Berlin. Und dort wird bald über die Enteignung großer Immobilienkonzerne abgestimmt. Da sollte man vor allem den Mieter*innen die Daumen drücken, dass sich letztlich Vonovia verspekuliert.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.