CDU hat nichts verstanden

Daniel Lücking über die Sicherheitslücke der CDU-Wahlkampf-App

Software zu schreiben ist eine komplexe Aufgabe. Noch dazu, wenn die Kriterien des Datenschutzes erfüllt sein müssen. Der CDU ist das mit der Wahlkampf-App »CDUconnect« nicht gelungen. Wie der Chaos Computer Club (CCC) meldet, sind Daten aus der App online zu finden, und zwar persönliche Daten von 18.500 Wahlkampfhelfer*innen und 1350 weiteren Unterstützer*innen. Dazu eine halbe Million Datensätze derjenigen Bürger*innen, die bereits im Wahlkampf angesprochen wurden.

Die Inkompetenz der CDU offenbart sich nicht allein im Datenleck, sondern in dem Umstand, dass die Person, die darauf hinwies, nun angezeigt wurde. Dabei müsste sich die CDU selbst wegen hunderttausendfachen Verstoßes gegen die Datenschutzinteressen ihrer Wähler*innen anzeigen.

Seit 40 Jahren agieren Fachleute des CCC konstruktiv und melden Sicherheitslücken so, dass diese behoben werden können, bevor sie ausgenutzt werden. Doch immer wieder ist die Reaktion nicht etwa Dank und schnelles Abstellen von Mängeln. Vielmehr folgen leider oft Anzeigen und Diffamierung derjenigen, die helfen, Schlimmeres zu verhindern. Eigene Fehler zu leugnen, statt sich ihnen zu stellen, ist in zu vielen Bereichen der konservativen Politik offenbar eine Grundhaltung.

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