Die Schlechten ins Meer

Martin Höfig über den großdeutschen Kleingeist Detlef Scheele

  • Martin Höfig
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Vorstandsvorsitzende der Agentur für Arbeit und SPD-Mann Detlef Scheele passt auf seinen derzeitigen Posten wie Sauerkraut zu Bratwurst – immer zuerst im Interesse Deutschlands unterwegs und zudem gegen jede strukturelle Änderung des für ihn selbst so bequemen Status quo. Statt mehr Anstrengungen und Geld für bessere Ausbildung und Integration anzumahnen, fordert er aktuell, die BRD müsse rund 400 000 gut ausgebildete Zuwanderer pro Jahr ins Land holen. Grund sei ein massiver Arbeitskräftemangel in den kommenden Jahren, seiner Meinung nach bedingt vor allem durch die demografische Entwicklung.

Dass Scheele über solch gefilterte Zuwanderung hinaus auch längere Arbeitszeiten für in Teilzeit Beschäftigte als Lösung für den drohenden Arbeitskräftemangel sieht, zeigt umso mehr, wes Geistes Kind er ist. Zur Erinnerung: Vor wenigen Monaten antwortete er auf Forderungen verschiedener Sozialverbände und Gewerkschaften, den von seiner Partei verbrochenen Hartz IV-Satz auf 600 Euro anzuheben: »Ich bezweifle, dass jemand mit 600 Euro deutlich zufriedener wäre.« Klarer kann sich ein deutscher Beamtendünkel kaum ausdrücken, genau wie jetzt wieder über gut ausgebildete Migrant*innen, wenn das saubere Deutschland sie gerade braucht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal