Keinen weiteren Bürgerkrieg

Cyrus Salimi-Asl über Widerstand im afghanischen Pandschschirtal

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Offenbar haben die Taliban auch den letzten Widerstand im Pandschschirtal gebrochen, wenngleich die Informationen weiter widersprüchlich sind. Fakt ist jedoch, dass der Widerstand durch die sogenannte Nationale Widerstandsfront (NRF) bei nüchterner Betrachtung kaum Aussicht auf Erfolg hatte und hat; rund 6000 Kämpfer soll es geben. Der charismatische NRF-Anführer Ahmad Masud zehrt in den Augen der Öffentlichkeit vom Ruhm seines Vater und nutzt seine Kontakte in die westliche Welt, wurde er doch in London ausgebildet. Wird er aber Waffen erhalten aus den USA oder Europa? Danach sieht es nicht aus.

Masud vertritt vorrangig die mit ihm verbündeten ethnischen Gruppen: Tadschiken, Usbeken, Hazara. Würden sich auch Paschtunen seinem Widerstand anschließen? Und was bedeutet das für die Zukunft: einen neuen, langjährigen Krieg? Den wünschen sich die Afghan*innen bestimmt nicht, und nicht alle haben das Privileg, ausgeflogen zu werden oder ausreisen zu können. Diejenigen, die nolens volens im Land bleiben müssen, brauchen humanitäre Hilfe – 14 Millionen Menschen sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen – und Unterstützung beim zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen die Beschränkung ihrer Rechte. Aber keinen neuen Bürgerkrieg.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -