Auf der Jagd nach Titel Nummer fünf

Kiels Handballer wollen nach einer enttäuschenden Vorsaison wieder um den Sieg in der Champions League mitspielen

  • Christoph Stukenbrock, Hamburg
  • Lesedauer: 3 Min.

Zwei Teams, ein Ziel: Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt starten mit großen Ambitionen in die neue Champions-League-Saison. Beim Comeback der Königsklasse im frei empfangbaren Fernsehen wollen beide Spitzenklubs besonders glänzen. »Schon das Final Four in Köln zu erreichen, ist wie ein Bundesligatitel«, gab Kiels Trainer Filip Jicha in einem Interview mit der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« das Ziel Halbfinale vor.

Nachdem vergangene Saison für beide deutsche Klubs eine Runde vorher Schluss war, soll es diesmal wieder klappen mit der Reise in den Sehnsuchtsort von Europas Handballelite. Neben dem traditionell hohen Preisgeld von mehr als einer halben Million Euro allein für den Sieger sorgt ein neuer TV-Deal für zusätzlichen Ansporn. Denn der Privatsender ServusTV wird dank einer Kooperation mit Rechteinhaber DAZN ausgewählte Spiele der deutschen Klubs live und frei zugänglich übertragen. Den Anfang macht das Kieler Auftaktmatch an diesem Mittwoch beim letztjährigen Viertelfinalisten Brest. Flensburgs Start gegen die Titelverteidiger vom FC Barcelona ist am Donnerstagabend dann wie zuletzt gewohnt nur im kostenpflichtigen Streamingdienst DAZN zu sehen.

Schon das erste Spiel ist der Schlüssel

Die Erinnerungen an das letzte deutsche Königsklassen-Hurra sind noch recht frisch. Keine neun Monate ist es her, dass Jicha seine Kieler auf Europas Handballthron geführt hat - es war der erste Triumph einer deutschen Mannschaft seit dem Flensburger Coup 2014. Und für Kiel der vierte Titel nach 2007, 2010 und 2012. Nun starten die Zebras ihre Jagd auf Stern Nummer fünf.

Da ist es kein Wunder, dass Jicha vom Ligakracher am kommenden Sonntag gegen Flensburg noch nichts wissen will. Darüber, sagte der 39-Jährige unmissverständlich, wolle er erst sprechen, »wenn wir zurück aus Brest sind«. Und auch Welthandballer Niklas Landin meinte vor dem Auftakt in Belarus: »An Flensburg denke ich da bestimmt noch nicht.« Dem perfekten Bundesligastart mit 4:0-Punkten will der Rekordmeister nun ein erstes Ausrufezeichen auf internationalem Parkett folgen lassen. »Das Auswärtsspiel in Brest ist bereits eine Schlüsselpartie«, sagte Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi. Eine erfolgreiche Gruppenphase sieht er als »den Schlüssel zum Erreichen des Final Four. Gerade wenn man sieht, welche starken Gegner aus der anderen Gruppe in der K.o.-Runde auf uns zukommen können.«

Keine Lust aufs Achtelfinale

Mit Blick auf den Modus werden Szilagyis Ausführungen allzu verständlich: Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten beider Gruppen qualifizieren sich direkt fürs Viertelfinale, die Teams dahinter müssen noch den kraftraubenden Zwischenschritt gehen. Man werde deshalb alles tun, so Szilagyi, um sich das Achtelfinale zu ersparen.

Deutlich schwerer dürfte das den Flensburgern fallen. Der deutsche Vizemeister bekommt es in Gruppe B nicht bloß mit dem in der vergangenen Spielzeit unbezwingbaren FC Barcelona (20 Spiele, 20 Siege) zu tun. Mit Paris St. Germain, Telekom Veszprem und Vive Kielce, dem Team um Nationaltorhüter Andreas Wolff, warten schon in der Vorrunde drei weitere heiße Titelanwärter.SID/nd

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