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Der Mann für unlösbare Aufgaben
Staffan de Mistura vermittelte im Irak und in Syrien, nun wird er UN-Sonderbeauftragter für die Westsahara
Im Westsahara-Konflikt geht es um nichts Geringeres als die letzte Kolonie auf dem afrikanischen Kontinent. Nun soll ein diplomatisches Schwergewicht nach Jahrzehnten vergeblicher Bemühungen eine Lösung herbeiführen. Dazu hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres in dieser Woche den langjährigen schwedisch-italienischen UN-Funktionär Staffan de Mistura zu seinem persönlichen Sonderbeauftragten ernannt. Sowohl Marokko, das zwei Drittel des am Atlantik gelegenen Territoriums seit 1975 besetzt hält, als auch die Befreiungsfront Polisario, die für die Unabhängigkeit des dort lebenden Volkes der Sahrauis kämpft, haben sich mit der Wahl Guterres’ einverstanden erklärt.
De Mistura ist bewandert in der internationalen Konfliktlösung, er war im Laufe seiner fast 40-jährigen Arbeit für die UN bereits in Afghanistan, Irak, Südlibanon und Syrien als Vermittler unterwegs. Allein die Ernennung des 74-Jährigen ist schon ein Erfolg, da eine ganze Liste potenzieller Kandidaten von den Konfliktparteien immer wieder abgelehnt worden war. Der Posten war dadurch zweieinhalb Jahre unbesetzt. Zuletzt hatte sich Bundespräsident a.D. Horst Köhler – wie auch Vorgänger-Größen wie James Baker und Christopher Ross – an dem komplexen Konflikt die Zähne ausgebissen und war dann aus gesundheitlichen Gründen ausgestiegen. De Mistura übernimmt die Aufgabe in einer Situation, die komplizierter nicht sein kann. Rabat will dem rohstoffreichen Gebiet maximal Autonomie zugestehen. Die Polisario dagegen strebt die Selbstbestimmung für die Menschen an, die in den besetzten Gebieten und Flüchtlingslagern in Algerien leben. Bereits 1991 sollten diese per Referendum über ihre Zukunft entscheiden, die Abstimmung ist aber stets am Widerstand Marokkos gescheitert. Sie ist jedoch nach wie vor Kern eines UN-Friedensplanes. Ein ebenfalls vereinbarter Waffenstillstand wurde nach Provokationen von Marokko im Sommer dieses Jahres von der Polisario aufgekündigt. Zudem herrscht derzeit zwischen Algerien, das den UN-Plan unterstützt, und dem haschemitischen Königreich Marokko diplomatische Eiszeit. Für Staffan de Mistura wäre es schon ein Pluspunkt, wenn er die Parteien – wie seinerzeit Köhler – an einen Runden Tisch bringen würde
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