Abschied von der alten CDU

Aert van Riel zum anstehenden Personalwechsel bei den Konservativen

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

In der CDU galt einst das Konzept des Langzeitherrschers. Konrad Adenauer lenkte die Partei 16 Jahre. Noch etwas länger war Angela Merkel im Amt. Helmut Kohl stand 25 Jahre an der Spitze. Die Partei galt als Kanzlerwahlverein, in dem es kaum Widerspruch zur Führung gab und wo Mentalitäten überlebten, die sich im deutschen Obrigkeitsstaat herausgebildet hatten. Doch dieses Konzept ist nicht mehr zeitgemäß. Um das Erbe der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel zu bestimmen, wurden auf einmal die sonst unüblichen Kampfkandidaturen zugelassen. Nachdem der Gewinner dieses Wettbewerbs, Armin Laschet, als CDU-Chef und Kanzlerkandidat gescheitert ist, wird sogar über eine Mitgliederbefragung nachgedacht. So viel Nachdenken über Basisdemokratie gab es noch nie bei den Konservativen.

Am wahrscheinlichsten ist, dass nach einer solchen Abstimmung die jüngere Generation zum Zuge kommt. Jens Spahn, der als Gesundheitsminister abtreten wird, wenn eine rot-grün-gelbe Koalition zustande kommen sollte, verbindet geschickt Deutschtümelei und einen grün angestrichenen Neoliberalismus miteinander. Er kommt damit sowohl bei Burschenschaftern als auch in Kreisen der gewerkschaftsfeindlichen Start-up-Szene gut an. Mehr kann sich die CDU zurzeit nicht wünschen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -